Bonsai - Minibäume im Garten Bonsai, die kleinen Bäume in flachen Schalen, faszinieren mich schon seit über 30 Jahren, aber erst seitdem ich mich intensiv mit ihnen befasse (ca.25 Jahre), weiß ich, wieviel Freude die Pflege und Gestaltung macht. Pflanzen für eigene Gestaltungen sind in Baumschulen und Gärtnereien erhältlich, manchmal bietet auch der eigene Garten geeignete Bäume und Sträucher. Neben bereits gestalteten Bonsai werden im Bonsai-Fachhandel Rohlinge angeboten, die bereits auf ihr zukünftiges Leben in der Schale vorbereitet wurden, zum Beispiel durch mehrmaliges Zurückschneiden und Umpflanzen. Meine Bonsaibäume sind fast alle selbst gezogen aus Stecklingen. Buchen, Lerchen, Ahorn, Ulmen u.a. in verschiedenen Größen und Wuchsformen sind mein ganzer Stolz. Carpinus Betulus (Hainbuche; auch Weißbuche, Hagebuche) Die Hainbuche ist als Bonsai sehr beliebt, da sie äußerst schnittverträglich ist und auch aus dem alten Holz wieder gut austreibt. Nicht zuletzt dieser Eigenschaft wegen wird sie bei uns häufig als Hecke angepflanzt. Sie ist schnellwüchsig und hat von Natur aus nur 5 - 10 cm lange Blätter, deren Größe sich während des Bonsai-Trainings weiter reduzieren lässt. Ihre Lebenserwartung ist etwa 150 Jahre. Dieses Bäumchen ist ca. 30cm hoch und ca. 18 Jahre alt. |
Die Heimat der Zelkowe carpinifolia ist der asiatische Raum hier erreichen die Bäume eine Wuchshöhe bis zu 15 Meter. Der Stamm hat eine graue Farbe, er ist glatt, im Alter ist keine starke Borkenausbildung vorhanden. Der Kronenaufbau zeichnet sich durch fein verzweigte Verästelungen aus. Die Blätter sind dunkelgrün und gekerbt, ca. 5 cm lang und 2 cm breit, und haben einen 5 mm langen Stiel, sie stehen wechselständig an den Zweigen. Die Ulmenbonsai stellen an die Bodenbeschaffenheit keine besondere Ansprüche. So werden kurze Trockenzeiten, aber auch zu nasse Haltung problemlos überstanden. Dieser Mehrfachstamm stammt von einem Steckling einer Ulme aus dem Stadtgarten Saarlouis. Ca. 15 Jahre Zelkova carpinifolia Zelkowe Familie: Ulmaceae |
Malus pumila Zierapfel (Rechts) Familie: Rosaceae |
Wenn man der Bibel glauben schenken darf, dann verführte die Eva den Adam schon im Garten Eden mit Ihren Äpfeln. Nein nicht mit denen, die ihr jetzt denkt, sondern mit denen, die sie von den Bäumen pflückte, und somit wäre der Ursprung der Apfelbäume festgestellt. Aber der Apfelbaum wurde in beinahe jeder Kulturregion, ob in Asien, Europa oder Nordamerika nachgewiesen. Er wächst mit ca. 30 Wildsorten auf Meereshöhe genauso wie im Gebirge bis zu einer Höhe 1.200 Meter. Und trotz des Sündenfalls wird der Apfel heute noch gern verzehrt. Für die Bonsaigestaltung werden aber vorwiegend die Zierapfelsorten verwendet. Denn bei den gezüchteten Kultursorten, bei denen Wert auf große Früchte gelegt wird, wäre eine harmonische Bonsaigestaltung (Missverhältnis zwischen Baumgröße und Fruchtgröße) nicht möglich. Der Apfelbaum, als Bonsai gezogen, stellt uns Bonsaifreunde jedes Jahr vor die Entscheidung entweder Blüten und Früchte zu bewundern, dann verliert der Bonsai durch das starke Durchtreiben seine Form total und kann erst nach der Fruchtreife wieder in Form gebracht werden, oder wir halten den Bonsai in Form durch Schnittmaßnahmen, dann müssen wir auf die Blüten und Früchte verzichten. Blüten werden nur an den Kurztrieben, also an zwei- und mehrjährigem Holz ausgebildet. Sie sind weiß bis rosa und erscheinen Ende April bis Mitte Mai. Die Früchte färben sich je nach Sorte von grün-, grünrot bis dunkelrot und sind essbar Diesen Baum habe ich zu meinem 40. Geburtstag geschenkt bekommen. Die Anzahl der Früchte ist von Jahr zu Jahr ist unterschiedlich zwischen 10 und ca. 80 (1998). Abschließend noch einige Bilder verschiedener Bonsai Bäume: |
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Bericht von Hobby Bonsaizüchter Herbert Germann |